Sunday, October 22, 2006

Diebstahl, Dreck und Dresskatastrophen

Zeit. Das allgegenwärtige Problem. Man könnte fast daran zweifeln, dass auch der englische Tag 24 Stunden hat. Doch laut meiner Uhr scheint da alles in Ordnung zu sein. Ich tippe eher auf gewisse graue Herren...Diebstahl!!! Werde der Sache nachgehen, Scotland Yard ist ja nicht weit. Oder ich spiele selbst Sherlock und versuch die verschollene Zeit wiederzufinden. Bis dahin werde ich aber mal berichten, was ich mit meiner verbleibenden Zeit so anstelle. Da mittlerweile schon über ein Monat vergangen ist, geh ich wohl am besten chronologisch vor. Es war einmal...die orientation week. Ganz viele Studenten und noch keine Kurse - man kann sich denken wie das endet...Partys. Partys. Partys. Und unsere Wohnung hatte die Ehre partyplace no.1 zu sein. Das ist auf der einen Seite ganz praktisch, weil man nachts nichts mehr tun braucht, als ein paar Meter weiter ins eigene Bett zu fallen. Allerdings ist der Zeitpunkt dieser Aktion als Gastgeber meist am Ende der Party. Wenn man sich dann doch entschließt, den Mitbewohnern diese Aufgabe zu überlassen, hat man dennoch das Vergnügen, selbst im Bett akkustisch mitten im Geschehen zu sein und fühlt sich so also keineswegs ausgeschlossen. Aber da die Kondition am Anfang noch frisch und unverbraucht war, können wir stolz behaupten meistens durchgehalten zu haben. Nicht durchgehalten hat allerdings unser Rasen hinterm Haus. Nachdem er bei der spanischen Party von ca. 150 Paar Füßen brutal niedergetreten wurde, musste er kapitulieren und ist stillschweigend einem grandiosen Dreckloch gewichen. Dieses Dreckloch scheint großen Gefallen an unserer Küche zu finden und versteht es, sich geschickt über diverse Besucher durch die Hintertür in unser Haus einzuschleichen. Zum Glück haben wir einen wundervollen, wöchentlichen Cleaner names Phil alias Billy, der uns vor einem Schlammbad rettet. Danke, Billy! Hier der visuelle Beweis für unsere ersten Uniaktivitäten:
Giovanni, ich, Chris, Teresa, Matteo, Mara, Laura, Brad & Leute
Neben einigen spontanen Festivitäten waren durchaus auch Anlässe zum Feiern da. Weil wir so eine internationale Gruppe sind, liegt es nahe, auch Essen zu involvieren. Angefangen hat alles mit einer italian night, an der Matteo Pasta gemacht hat (siehe erstes Bild oben). Die spanischen Mädels haben das ganze mit einem riesen Buffet Tortillas und weiteren spanischen Spezialitäten getoppt. Nach einer weiteren italienischen Pizza-Nacht war es dann mal für uns Deutsche an der Zeit, die Klischees zu bestätigen. Denn was erwartet man von deutschem Essen? Bratwurst und Sauerkraut. Bingo, das gab's auch. Damit nicht nur Bayern vertreten war gab's auch Kartoffelsalat à la Mama (also norddeutsch!), Hackbällchen und Salamibrote. Alles fein angekündigt auf selbst-designten Menu-Tafeln. Wegen denen ich der bayrischen Diskriminierung angeklagt wurde. (siehe www.livingincanterbury.blogspot.com, der Blog von meinem lieben Mitbewohner Christoph) Und das obwohl ich selbst halbwegs Bayerin bin. Nur formell natürlich. Im Herzen immer noch nordish by nature :) ! Ähm...wo war ich? Ach ja, german night...und der Zusammenfassung, dass das Essen lecker war. Hier bestätigt von den deutschland-erfahrenen Waliser-Mädels Clare und Gail.
Nebenbei haben Teresa und ich auch noch eine neue Lieblingsbeschäftigung entdeckt: Tortenbacken. Und Piratenparties organisieren. Denn da unser italienischer Nachbar Giovanni sein Teenagerdasein aufgeben musste, wollten wir ihn gebührend in den Zwanzigern begrüßen. Das Partymotto war einfach, denn Giovanni hat ein ausgeprägtes Interesse an Piraten. (Neben dem unerklärlichen Interesse an "Wjürrsteln") Also haben alle ihr bestes Getan, um ihn auf seiner Karriere zu Jack Sparrow jr. zu helfen. Wie man sehen kann, geht das ganze schon in die richtige Richtung...
Ich, Teresa, Laura und der Kuchen & Ich, Giovanni, Teresa und der Kelch
Ohne Worte: Giovanni und Victor & Selbige mit Teresa

The pirate himself

Da fällt mir ein, diese Vorliebe für Verkleidungen scheint verbreitet zu sein. Ich gebe zu, letzteres waren wir Mädels. Aber die Jungs waren mit Begeisterung dabei ;)

Wir mit einer englischen Studentin & Opfer einer Schminkattacke: Victor, Seb und Giovanni

So, jetzt reicht's aber erst einmal mit den Partys und Feierlichkeiten. Momentan ist es nämlich ganz und gar nicht mehr feierlich . Die ersten Präsentationen stehen an, Power-Reading schwächt meine armen Gehirnzellen und mein komplettes Haus ist von fiesen Erkältungsviren befallen. Da ich allerdings heute schon fleißig die Leiden des jungen Oliver Twist gelesen und diskutiert habe, kann ich vielleicht nachher noch etwas mehr posten. Have a nice day!

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